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Urbex / Urban Exploration

Urbex ist ein Begriff, den Du bestimmt schon des Öfteren gehört / gelesen hast. Urbex ist die Abkürzung für "Urban Exploration", auf Deutsch "urbane (Stadt)-Erkundung, und bedeutet im Allgemeinen die private Erkundung von städtischen Räumen. Das können zum Beispiel Parkanlagen, Dächer, Städte (Stadttouren), aber auch verlassene Orte sein. Trotz der Vielfältigkeit von Urban Exploration wird der Begriff oftmals (nur) für das Erkunden von verlassenen Orten genutzt bzw. damit in Verbindung gebracht. 

Als ich vor über 10 Jahren mit der Erkundung von verlassenen Orten anfing, gab es diesen Begriff noch gar nicht. Damals sprach man im Allgemeinen von der "Ruinenlust" und es gab noch sehr wenige Leute, welche Ruinen fotografierten. In den letzten Jahren hat sich das sehr stark, und leider auch zum negativen, geändert. Die Leidenschaft für das Erkunden von verlassenen Orten hat sich in den letzten Jahren zu einem "Trend" entwickelt.


Seit einigen Jahren kann man beobachten, dass der Begriff "Urbex" verstärkt negativ von vielen Fotografen und Außenstehenden verwendet wird. Oftmals betonen viele Fotografen, dass sie "Fotografen" und keine "Urbexer" sind. Sätze, wie zum Beispiel "Puhh ich dachte schon, du wärst auch wieder so ein Urbexer", habe ich schon des Öfteren gehört.


Wichtige Anmerkung:

Wenn du Dir bei einem Besitzer eine Genehmigung für ein Objekt einholst, solltest du den Begriff "Urbex" nicht verwenden. Ich habe oftmals sehr schlechte Erfahrungen danach gemacht, weil manch ein Besitzer von den Urbexern und dem Urbex-Hype total genervt ist.

In der hiesigen Urbex-Szene gibt es noch mehr Begriffe, darunter:

URBEX-CODE:

... auch diesen Code gab es zu meiner Anfangszeit nicht. Kurzum sagt dir der Code: Gehe respektvoll mit fremden Eigentum um.

URBEXEN GEHEN:

... bedeutet, dass man auf eine Tour geht, um sich ggf. Ruinen anzuschauen.

TINE-WITTLER-FOTOGRAFEN:

Der Name der deutschlandweit bekannten Deko-Queen muss für eine Unart vieler Fotografen herhalten: Das Arrangieren ganzer Räume für das "perfekte Motiv". Offiziell macht das natürlich kein Fotograf. Inoffiziell kenne ich keinen einzigen Fotografen. Jeder hat schon einmal bei einem Motiv etwas "Hand angelegt". Persönlich finde ich, dass es einen großen Unterschied macht, ob jemand einen umgefallenen Stuhl wieder richtig an den Tisch heranstellt oder ob jemand Räume "neu einrichtet". Es gibt sogar Leute, die stellen selbst das Tafelservice auf dem Tisch, dekorieren den Tisch und gießen Flüssigkeiten in die Gläser ein, was natürliche die ganze Ästhetik vermasselt. Übrigens: Manch ein Besitzer ist erst durch das Arrangieren von Gegenständen darauf aufmerksam geworden, dass Leute in seinem Objekt verweilen!

IMMOBEXEN / GESCHLOSSEN PLACE:

... ist ein Kunstwort aus den Begriffen IMMO-bilien und ur-BEXEN. Dieser Begriff taucht seit einigen Jahren zusammen mit den Wörtern "geschlossen Place" im sozialen Netzwerk auf. Die Bedeutung ist ganz einfach erklärt: Man erkundet Orte, welche erst vor wenigen Wochen oder Monaten geschlossen wurden. Orte, die nicht ganz verlassen sind. Oftmals sind es Objekte, die kurzzeitig "außer Betrieb" sind. Zum Beispiel eine Fabrik ohne Produktion, weil gerade das Insolvenzverfahren läuft oder ein Investor noch gesucht wird.


URBEX-BUS:
... bedeutet, dass eine große Gruppe von Fotografen ein Objekt erkundet. 2019 staunte ich in einer Fabrik nicht schlecht, als ich Geräusche hörte und plötzlich 8 Fotografen + Hund in der Halle standen. Als ich das Gebäude verließ, standen vor der Fabrik weitere 10 Fotografen. Dieses Erlebnis wurde 2020 in einer Schwimmhalle im Ruhrgebiet getoppt: Binnen einer Stunde waren 37 Leute im Gebäude. Die Ästhetik war hinüber...

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